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Befreiung von der Konspiration - Verschwörungsdenken und bürgerliche Moderne

Verschwörungsdenken konfrontiert mit den Paradoxien der Freiheit in der bürgerlichen Gesellschaft. Im Namen der völligen Freiheit alles behaupten und glauben zu können; wird objektiver Unfug gedacht und ohne es zu wissen an der gesellschaftlichen Unfreiheit mitgewirkt. Diese besteht gerade darin; dass - entgegen der Grundannahme des Verschwörungsdenkens - niemand vollumfänglich für die gravierenden Probleme unserer Zeit verantwortlich ist. Entsprechend stellte Mark Fisher in Capitalist Realism fest: „Das erforderliche Subjekt - ein Kollektivsubjekt – existiert nicht und dennoch verlangt die Krise; wie all die andern globalenKrisen; die uns aktuell begegnen; danach; dass es hergestellt wird." Der Vortrag führt in die Kritik des Verschwörungsdenkens ein und zeigt dessen Verbindung mit der modernen bürgerlichen Gesellschaft; in der die kapitalistische Produktionsweise herrscht. Das Verschwörungsdenken ist dabei keineswegs etwas historisch neues; es entsteht allerdings erst mit dem Beginn bürgerlicher Gesellschaften. Seine aktuelle Gestallt fällt nicht zufällig in eine Zeit; in der wieder rege über Freiheit gestritten wird. Die sogenannten multiplen Krisen lassen den Widerspruch zwischen formeller Freiheit und reeller Abhängigkeit wieder offen hervortreten. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten für eine emanzipatorische Bildungsarbeit. Wie ist dem Verschwörungsdenken zu begegnen; ohne affirmatives Verhalten zu fördern? Eine Veranstaltung der Jungen GEW Dortmund. Vortragsbeginn: 19:00 Uhr

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