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Preview DIE MÖLLNER BRIEFE

Zeit & Ort

20.09.25
20:00
Roxy Lichtspielhaus
Münsterstr. 95
Dortmund

Infos

Eintritt 7€-8€

Der hochaktuelle Dokumentarfilm der vielfach ausgezeichneten Regisseurin erzählt die Geschichten der Opfer und Überlebenden der rassistischen Brandanschläge in Mölln 1992 und von der großen Solidarität, die lange im Verborgenen blieb.

Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit İbrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet İbrahim und seine Geschwister und zeichnet ein sensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat İbrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namık hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit.
DIE MÖLLNER BRIEFE verschafft nicht nur den Überlebenden und Familien der Opfer mehr Gehör, sondern erzählt auch von der großen Solidarität und dem Mitgefühl, das nach den Anschlägen in Briefen und Beileidsbekundungen an die Familien adressiert wurde. Erst 2020 wurden diese Briefe, geschrieben von Erwachsenen und Kindern, im Archiv der Stadt Mölln entdeckt. Sie wurden nie an die Familien weitergeleitet.

Mölln war der erste rassistische Anschlag im wiedervereinigten Deutschland, bei dem drei Menschenstarben: die zehnjährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yılmaz und die 51- jährige Bahide Arslan bei dem Versuch, die beiden Mädchen zu retten. Zuvor gelang es ihr noch, ihren siebenjährigen Enkel İbrahim Arslan in nasse Tücher zu wickeln und so vor dem Tod zu bewahren. Zahlreiche Menschenwurden verletzt.

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