Lena Winkel: Tiere richtig zeichnen
Lena Winkel veröffentlicht im Herbst 2025 einen Theorie-Comic „Tiere richtig zeichnen”. Es werden zwei Bücher in einem sein: Ein Comic und eine Tiere-Theorie, die Bezug auf Tiere im Bilderbuch nehmen

Das sechste Massenaussterben schreitet voran. Raptor und die deleuzianische Wer?-Ratte sind Professoren am Theriozentrischen Institut. Hier werden vehement die Tiere ins Zentrum der künstlerischen Aufmerksamkeit gestellt. Während Wer?-Ratte ihren Studierenden erfolgreich das Tierezeichnen vermittelt, wird der Tiertheoretiker Raptor von Selbstzweifeln geplagt: Sind seine Strategien, den menschlichen Exzeptionalismus zu demontieren, eigentlich wirksam? Erweist er den Tieren – und damit sich selbst – am Ende einen Bärendienst? Und ob Wer?-Ratte ihn eigentlich mag?
Tierfiguren sind zentrale Bedeutungsträger*innen in Kinderbuch und Comic. "Tiere richtig zeichnen" diskutiert tradierte Stilmittel wie die Anthropomorphisierung anderer Tiere und überlegt, welches Potential im Medium Illustration steckt, zur Kultivierung einer tiersensiblen Medienkompetenz beizutragen. Das zweiteilige Buchprojekt widmet sich diesen Themen nicht nur klassisch akademisch, sondern stellt sie ebenso mit den Mitteln der graphischen Erzählung selbst (und damit auch zahlreichen anthropomorphen Tieren) zur Diskussion. Das Projekt hat eine Publikationsförderung erhalten und erscheint im Herbst 2025 als Kooperation von transcript (Bielefeld) und Jaja (Berlin).
Lena Winkel wuchs im Westerwald auf und studierte Illustration in Hamburg und Paris. Seit 2014 illustriert sie Kinder- und Bilderbücher für alle möglichen Verlage und veröffentlicht Comics. Dafür wurde sie 2023 mit dem Berthold Leibinger Preis ausgezeichnet und 2024 mit dem Uwe Lüders Preis. Frettchen findet sie ziemlich gut.